Zwischen Athleisure, Glam und Opulenz …

28.02.2017
SABU-Messe zeigt Spannungsfeld der Mode HW 2017/2018

(Heilbronn) – Am 25./26. Februar veranstaltete die SABU Schuh & Marketing GmbH erneut ihre große SABU-Messe im redblue in Heilbronn. Über 450 interessierte Gäste informierten sich über die neuen Kollektionen H/W 2017/2018.

Die Spannung stieg im absolut dunklen Forumsaal des redblues. Schemen huschten über die Showbühne. Dann setzte harter Beat ein. Im geisterhaften Licht zeigten sieben ganz in schwarz gekleidete Mädchen und Jungen der Hip/Hop Streetdance von der Dancestage Heilbronn Hip Hop vom Feinsten. Zu sehen waren nur die weißen Handschuhe und natürlich die in unterschiedlichen Farben leuchtenden LEDs in den Sohlen der „Energy Lights by Skechers“, durch die die Bewegungen der Träger erst sichtbar wurden. Das Publikum war von der Performance begeistert und belohnte die jugendlichen Tänzer mit viel Applaus.

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Die Hip/Hop Streetdancer vom Dancestage Heilbronn in Aktion

Szenenwechsel. Der in der Branche bekannte Tenor Dominique Hopf betrat die Bühne. Zu seiner meisterhaft gesungenen Arie „Granada“ tanzten zwei barock gekleidete Paare eine Kombination aus Menuett und Walzer.

Danach erläuterte SABU-Geschäftsführer Stephan Krug die wichtigsten Trends zwischen Athleisure, Glam und Opulenz der Ordersaison Herbst/Winter 2017/2018 sowie die übergreifenden Farbthemen. Derart eingestimmt, warteten die Fachbesucher gespannt auf die Modenschauen, die viele neue Trends und modische Highlights – auch in der konsumigen Mode – plakativ herausstellten. Dabei wechselten in der Fashionshow klassische Vorführungen und getanzte Modebilder einander ab.

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Spiel mit Oberflächen und Kontrasten

Die Damenmode zum Herbst 2017 ist so vielfältig wie lange nicht. Einerseits reich, fast schwülstig. Anderseits modernistisch, klar und kühl mit technischen Stoffen und dynamischen Silhouetten. Top Influencer ist Allessandro Michele, der kreative Kopf von Gucci. Er prägte einen speziellen, wilden Stilmix aus Mustern, opulenten Materialien und vielfältigen Details. Mit Glanz und Glitter, verziertem Brokat, Goldstreifen, Webpelzen mit Farbverläufen und goldenen Bordüren. Blumen prangen auf Stoffen in Satinoptik, Fuchs, Hase, Drache und Tiger kommen in leuchtenden Farben. Uniformjacken einerseits, Samt und Üppigkeit andererseits prägen den Stil. Hosen kommen in fast allen Längen und Weiten. Skinny ist gesetzt, gemütliche Jogg-Pants tragen fast immer seitliche Galonstreifen, verkürzte sowie überlange und extraweite Hosenformen … alles ist erlaubt. Der Glam-Rock ist zurück. Wadenlang oder eine Handbreit über dem Knie endend sind die wichtigsten Längen. Den Gegenpol zum Trend „Opulenz“ bilden die Hauptthemen „Athleisure“ und „90er New Romantic, Gothic und Grunge“. Die sportlich inspirierte Athleisure-Streetwear kommt entweder dynamisch, also funktionell und mit schmalen Schnitten daher, oder zeigt sich entspannt weich, bequem und gemütlich in hellen, gedämpften Farben. Ganz anders die „90er“. Dieser coole Streetstyle zeigt sich laut, rebellisch und provokativ. Dunkle rüschen- und spitzenbesetzte Teile treffen auf transparenten Tüll, Jeans – gerne im Used-Look – begegnen Parkas, Flieger- und Uniformjacken mit Camouflagemuster, Layering-Optiken aus unterschiedlichsten Materialien kommen fast immer mit Logo- und Statementdrucken oder dekorativen Patches daher. Schwarz und Aubergine im Kontrast mit Weiß und Pink dominieren das Bild.

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Wintergrün und Wollweiß im romantischen Blumenprint

Bei den Damenschuhen bestimmen weiterhin Sneakertypen und Stiefeletten – besonders modisch mit längerem wadenhohem Schaft – das Bild. Beide Schuhty-pen kommen mit robusten, betonten Böden, die jedoch immer leicht, weich und komfortabel sein müssen.

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Weiche Stoffe, sanfte Farben … einfach cosy

Derbe, maskuline Workerboots sind ein Muss, auch oder gerade zum Rock. Von glatt und abgeräumt, über Grunge-Boots mit Verzierungen aus Nieten, Schnallen und Ketten bis hin zu dekorativ geschmückten Varianten ist alles erlaubt. Lammfell ist ein Topp-Thema: von reiner Laschen-Dekoration, über sichtbaren Futterstoff bis zum kompletten UGG-artigen Stiefel. Flach und sportlich sollten Langschaftstiefel, wenn auch in geringem Umfang, berücksichtigt werden. Der klassische Pumps wird – mit Ausnahme der Anlassmode – durch Blockabsatz-Loafer ersetzt. In Samt, mit und ohne Print, in tiefen Edelsteinfarben, aber auch in lichten Tönen wie etwa Hellgrau und Rosa, prägen sie das Bild der Mode. Highlights setzen Dekorationen aller Art und wirklich überall, egal ob subtil oder richtig plakativ über Metallics, Laschen, Trensen, Applikationen, Patches (Aufnäher) und Badges (Abzeichen). Ebenso vielfältig geben sich die Leistenformen: Karre und rund, spitz oder Mandelform, alles ist möglich.

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Animalprint aktuell interpretiert

Herrenmode ist lässig und smart. „Slim fit“ ist hier weiterhin das große Thema. Als neue Hosenform kommt die Bundfaltenhose mit mehr Weite. Ebenfalls wieder trendy: die Herrenweste. Alte, traditionelle Stoffe wie Tweet, Fischgrat und Karos prägen das Bild, ebenso wie Strick sowie Jacken und Sakkos aus Jersey. Trendfar-ben sind Grau, Bordeaux und ein rostiges Rot (Oxbloud). Activewear sieht man häufig in Kombination mit klassischen Tarnmustern (Camouflage).
Dazu trägt Mann Sneakers, maskuline Boots oder – etwas feiner – klassische Chelsea-Boots. Selbst der derbste Stiefel präsentiert sich flexibel und mit federleich-ten Böden. Schwarz geht bei den Herrenschuhen weiter zu Gunsten von (helleren) Brauntönen zurück, Blau, Grau und Olive setzen Farbakzente.

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Der Laufgut ®-Stand

Die Textilteile der 15 Modebilder der rund 50-minütigen Modenschau stellten namhafte Bekleidungshersteller aus ihren aktuellen Kollektionen zur Verfügung wie z.B. Adidas, Cambio, Frieda & Freddies, Fuchs & Schmitt, Luisa Cerano, Marc Cain, Moncler, Nice Connection, Olsen, Puma, Reebok, Riani, Roy Robson, Schneider, Timberland und Wiesnkönig. Stephan Krug dankte allen Unternehmen besonders für ihre Mithilfe, ohne die die Trendschauen nicht möglich wären.

Neben den Trendschauen hatten die SABU-Händler vielfältige Informationsmög-lichkeiten. Alleine vier Warenwirtschaftsanbieter demonstrierten den aktuellen Stand ihrer Systeme. An beiden Tagen präsentierten SABU-Mitarbeiter die neue Regionale Suchplattform für Schuhe, die unter www.sabu-verbundgruppe.de am 1. August 2017 an den Start geht. Außerdem informierte Konzeptionsleiter Kay Wegerhoff am Stand der SABU-Konzeption „Laufgut ®“ über die neue 3D-Fußmessstation.

An zwei Tagen erhielten die rund 200 SABU-Anschlussfirmen konzentrierte Informationen über die Mode Herbst/Winter 2017/2018. Insgesamt standen für die SABU-Mitglieder über 130 Topp-Schuh-, Accessoire- sowie Pflege- und Komfortliefe-ranten, die 160 Marken vertreten, auf über 5.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche bereit. Neu dabei waren dieses Mal u.a. EMU Australia, Fred de la Bretoniere, Delray, Ecco Kids und Fila. In exponierter Lage waren über 200 Quadratmeter der Ausstellung den Dienstleistungen gewidmet.

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Immer interessant, die SABU Exklusiv-Marke „andiamo“

Erneut fand die SABU-Messe bei den anwesenden Händlern große Begeisterung, denn nirgends gibt es ein so großes, auf die individuellen Bedürfnisse des Fachhandels zugeschnittenes Angebot und eine solche Informationsfülle. Stephan Krug fasst zusammen: „Eine rundum gelungene Veranstaltung mit vielen neuen Trends und Inspirationen für die kommende Saison HW17“.

Die nächste SABU-Messe findet am 19./20. August 2017 statt.

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