Laufgut-Symposium ein voller Erfolg

Das 5.Laufgut-Symposium am 13. und 14. November 2016 beim Leistenhersteller FAGUS in Alfeld steht unter dem Hauptaugenmerk der „Passform“ sowie dem Spezialisierungspotential durch Fußvermessungen.

Mit mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kann das 5. Laufgut-Symposium erneut einen Teilnehmer-Rekord verbuchen. Nicht nur diese Resonanz zeigt, dass das Bequemschuh-Konzept der SABU Schuh- und Marketing GmbH sich immer mehr zum Erfolgsmodell entwickelt.

5. Laufgut-Symposium 13. – 14. November 2016 bei Fagus. Stephan Krug begrüßt die Gäste

„Mit inzwischen 47 Laufgut-Systemteilnehmern haben sich unsere Wachstumsprognosen mehr als erfüllt“, kann SABU-Geschäftsführer Stephan Krug bei der Begrüßung seiner Gäste stolz vermelden, „und das rege Interesse am Markt bestätigt unsere Erwartungen, im nächsten Jahr die Zahl von 60 Geschäften und mittelfristig die Hundert zu erreichen.“ Dabei hebt er vor allem das Engagement und die Fachkenntnis der Systemteilnehmerinnen und –teilnehmer hervor. „Die Kunden, die heute in ein Laufgut-Geschäft gehen, können eine Beratung und ein Sortiment auf höchstem Niveau erwarten. Mit einem derart geschärften Profil und Leistungsstandard hat Laufgut ein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal in der Schuhbranche. Und daran werden wir intensiv weiter arbeiten.“

Danach begrüßt FAGUS Sales Manager Haymo Bertram als Hausherr die Gäste in den einmaligen und beeindruckenden Räumen von FAGUS. Nicht umsonst wurden die Gebäude, die 1911 nach den Entwürfen des legendären Bauhaus Architekten Walter Gropius entstanden, als Welterbe ausgezeichnet. Natürlich lädt Haymo Bertram seine Gäste im Laufe des Symposiums zu einer interessanten Führung durch die Gebäude ein, wobei auch intensiv auf die aktuelle Leistenentwicklung und Leistenfertigung vor Ort eingegangen wird.

5. Laufgut-Symposium 13. – 14. November 2016 bei Fagus. Fagus Vertriebsleiter Haymo Bertram führt durch das Welterbe Fagus

Diesen Part übernimmt dann FAGUS Entwicklungschef Andreas Schmidt, der den fachlichen Teil des Laufgut-Symposiums mit einem spannenden Vortrag über die Leisten-Passform und die damit verbundene Verantwortung eröffnet. Dabei stellt er nochmals die hohe Bedeutung der Leisten-Entwicklung und des Leistenbaus für die Schuhproduktion dar. Hier gilt es nicht nur modische Einflüsse und besondere Anforderungen der Hersteller unter einen Hut zu bringen. Genauso müssen Veränderungen der Fußformen, weltweite verschiedene Größen-Mess-Systeme und technische Machbarkeiten berücksichtigt werden. Vielen Teilnehmern wird erst jetzt klar, welch hohem Anspruch die moderne Entwicklung und Fertigung hochwertige Leisten unterworfen ist.

„Passende Schuhe sind mein Leben“. Unter diesem Motto hat sich Harry Stekelenburg von „the bird“ ganz dem asymetrischen Leisten und den schlanken Proportionen verschrieben. Mit viel Leidenschaft berichtet er von seinen Erfahrungen und den Ergebnissen aus unzähligen Fußmessungen und Beurteilungen von Füßen und der Passform der auf dem Markt angebotenen Schuhen. „Die Menschen tragen überwiegend zu weite und zu kurze Schuhe“, lautet sein Credo, „dabei wäre es der Fußgesundheit und damit der gesamten Körperhaltung wesentlich zuträglicher, den Fuß mit einer schmalen Passform und mehr Schuhlänge zu unterstützen.“ Seiner Meinung nach tragen 80% der vermessenen Kunden falsche Schuhgrößen. Der Markt ist überwiegend mit F und G Weiten gesättigt obwohl in riesiger Bedarf an E,D und C Weiten da ist. Hier gilt es Überzeugungsarbeit bei der Industrie zu leisten, damit diese den Bedarf erkennt und entsprechende Sortimente anbietet.
Im Anschluß an seinen Vortrag und im weiteren Verlauf des Symposiums hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, ihre Füße vermessen zu lassen und Schuhe mit schmalen Weiten zu testen.

Unter der Moderation von SABU Marketingexperte Georg Rakutt haben Peter Schleifer, erfolgreicher Schmalweiten-Spezialist aus Wien und Hermann Müller, der im schwäbischen Münsingen ebenfalls sehr erfolgreich einen großen Kundenstamm mit Schmalweiten bedient, die Gelegenheit, ihre Geschäfte, ihre Motivation und ihre Erfahrungen zu präsentieren. Neben viel fachlicher Information wird in dieser Diskussion auch der wirtschaftliche Aspekt angesprochen. Dabei zeigt sich, dass gerade im Bereich der Schmalweiten ein deutlich höherer Durchschnittspreis und deutlich höhere Bons zu erzielen sind. Zudem sind der überwiegende Teil der Kunden so überzeugt, dass sie schnell zu treuen Stammkunden werden. Gespannt verfolgen die Zuhörer den Ausführungen der beiden Spezialisten und haben am Ende der Diskussion natürlich noch viele Detailfragen, die geduldig beantwortet werden.

Die Beiträge und Informationen des Tages fasst Laufgut Systemkoordinator Kay Wegerhoff zum Ende des ersten Tages noch einmal zusammen. Dabei stellt er auch seine eigenen Erfahrungswerte in den Raum, die er bei verschiedenen Fußmessaktionen in ganz Deutschland sammeln konnte. Er kommt auf ähnliche Ergebnisse und Erkenntnisse wie Harry Stekelenburg und unterstützt dessen Forderung, sich bei der Industrie intensiv für ein Umdenken hin zu Schlankweiten einzusetzen. „Selbstverständlich haben Sie als Orthopädischer Schuhmacher oder als versierter Schuh-Fachverkäufer das Wissen und die Erfahrung, Ihre Kunden kompetent zu Beraten und mit dem passenden Schuhwerk zu versorgen“, resümiert er den Tag, „doch es ist auch unsere Aufgabe, neuen Erkenntnissen Aufmerksamkeit zu schenken und zu überlegen, wie wir diese in unserer täglichen Arbeit und zum Wohle unserer Kunden umsetzen.“
Wie interessant und spannend dieser erste Symoposiumtag war, zeigt sich dann beim gemeinsamen gemütlichen Abendessen, das von angeregten Diskussionen und regem Meinungsaustausch geprägt ist.

Den zweiten Tag eröffnet SABU Geschäftsführer Stephan Krug mit einem Resümee des Jahres 2016 und einem Ausblick auf die SABU Aktivitäten für das kommende Jahr 2017. „Trotz einer deutlichen Verbesserung des Konsumklimas und Umsatzsteigerungen in nahezu allen Bereichen muss der Schuhhandel für das Jahr 2016 voraussichtlich ein Minus von rund 3% hinnehmen. Damit können wir natürlich nicht zufrieden sein“. Gleich zu Beginn seines Vortrages spricht Stephan Krug die Probleme der Branche und somit natürlich auch die seiner Mitglieder offen an. Doch er hält sich nicht lange mit Jammern auf sondern zeigt Perspektiven und Maßnahmenbündel auf, mit denen der SABU die Probleme des Schuhfachhandels intensiv angehen will. Im Mittelpunkt stehen die digitalen Aktivitäten. „Mit unserer neuen Plattform werden wir dafür sorgen, dass Sie im Netz gefunden werden.“ Denn, so Krug, wer nicht im Netz präsent ist, wird sich in Zukunft sehr schwer tun. Dabei steht in erster Linie nicht der Verkauf von Schuhen über das Internet im Focus sondern die optimale Darstellung der Geschäfte, der Serviceleistungen und der Sortimente. „Wer dann noch mehr tun will, für den bietet unsere neue Plattform weitere Möglichkeiten.“ Weitere Schwerpunktthemen für das nächste Jahr sind die Schärfung der vier SABU-Konzepte „Lust auf schöne Schuhe“, „Laufgut“, Schuhprofi“ und „Lust auf Komfort“ sowie die weitere Stärkung der Eigenmarke „Andiamo“. Außerdem wird man sich um die Themen Reduzierungen, Warenwirtschaft und die Zusammenarbeit in essentiellen Fragen mit Industrie und anderen Verbundgruppen kümmern.

Mit viel Engagement und österreichischem Charme stellt Stefan Spreitzer die Bequemschuhmarke HARTJES vor. Eindrucksvoll zeigt er die sorgfältige Materialauswahl und die verantwortungsvolle Produktion in Österreich auf, die zusammen für ein hochwertiges Produkt sorgen, mit dem sich die Laufgut-Häuser bei ihren anspruchsvollen Kunden profilieren können. Mit diesem hohen Qualitätsanspruch ist HARTJES zu einer international nachgefragten Marke im Komfortschuh-Bereich geworden.

„Ist der lokale Einzelhandel von einer digitalen Götterdämmerung bedroht oder gehört ihm die Zukunft?“ Unter diese Frage stellt SABU Marketingexperte Georg Rakutt den Impulsvortrag des 5. Laufgut-Symposiums. Anhand von Statistiken und Marktbeobachtungen wird der Erfolgsweg des Online-Handels klar aufgezeigt. Doch genauso werden die Chancen des lokalen Einzelhandels herausgearbeitet, die dieser hat, wenn es ihm gelingt, die Möglichkeiten des Netzes intelligent zu nutzen. Dabei verlangt Georg Rakutt disruptives Denken von seinen Zuhörern und erläutert an vielen Beispielen, wie solches Denken aussehen kann. Doch Disruption ist nur eines der Trendfelder, die es in Zukunft zu bearbeiten gilt. Vor allem das intelligente Sammeln und das noch intelligentere Nutzen von Daten und Informationen müssen immer mehr in den Focus unternehmerischen Handelns gerückt werden, um in der Handelslandschaft der Zukunft bestehen zu können.

Gemeinsam mit Laufgut Koordinator Kay Wegerhoff stellt Rakutt im Anschluss die Marketing- und Aktionsmaßnahmen für 2017 vor. Hier spannt sich der Bogen von der effektvollen POS-Werbung bis hin zu Fußmessaktionen in den Geschäften und Kooperationsaktionen mit den Herstellern.

„Wir sind im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei.“ Das ist die fast einhellige Meinung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach anderthalb Tagen voller Informationen, Diskussionen, neuen Trends und Erkenntnissen und vor allem dem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die sich unter dem erfolgreichen Konzept Laufgut zusammen gefunden haben.

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